Nachdem ich um 07:30 Uhr am Hotel Bakpak abgeholt wurde, sammelten wir nach und nach alle weiteren Tour-Teilnehmer ein. Der Tourbus von Autopia Tours (der Reiseveranstalter) fasst nur etwa 20 Leute und war somit einer der kleineren Tourbusse. Als wir alle komplett waren, saß im Bus eine wirklich „bunte Truppe“. Die Teilnehmer kamen aus Österreich, Indien, Australien, Thailand, Korea, USA, UK, Brasilien und natürlich Deutschland.
Der erste Teil der Tour ist ein etwas langweiliges Stück Autobahn. Man fährt gut eine Stunde um den Anfang der Great Ocean Road zu erreichen. Aber sobald man Torquay erreicht hat, geht es auch schon los. Erster größerer Stop war am Bells Beach. Dort findet jedes Jahr über Ostern einer der bedeutesten Surfwettbewerbe statt und lässt das 7.000 Seelen-Dorf auf über 50.000 „Einwohner“ anwachsen. Von dort ging es weiter. Mit einigen Fotostops erreichten wir dann den aus der englischen und australischen Fernsehserie „Round the Twist“ bekannten Leuchtturn zum „Morning Tea“. Nach heißen Getränken und ein paar Cookies ging es weiter durch einige Dörfer entlang der Great Ocean Road. Wir hatten glücklicher Weise genügend Fotostops und konnten dabei auch immer kurz mal „Meeresluft“ schnuppern. Unser Fahrer war gleichzeitig auch Tourguide und so bekamen wir immer ausreichend Informationen mit auf den Weg. Kurz vor der Mittagspause hatten wir einen weiteren Stop wo wir wilde Koalas und Papageien aus nächster Nähe sehen, füttern und streicheln konnten. Es war wirklich interessant diese Lebewesen in ihrer natürlichen Umwelt zu sehen, denn in den Zoo kann ja schließlich jeder gehen.
Unsere Mittagspause verbrachten wir dann im Ort „Apollo Bay“. Für eine gewisse Zeit wäre es sicherlich ein sehr sehr entspanntes Leben dort. Langfristig aber definitiv zu ruhig für mich. Um uns nach dem Snack die Beine zu vertreten hielten wir an einem Regenwald-Parkplatz an und wanderten einen kleinen Rundgang entlang. Der Regenwald in Südaustralien ist einer „kühler Regenwald“ und unterscheidet sich somit von dem in der Region Queensland, der ein „tropischer Regenwald“ ist.
Nachdem wir bis dahin schon recht viel gesehen und erklärt bekommen hatten, ging es dann zum eigentlichen Highlight auf der ganzen Tour. Wir fuhren zu den 12 Aposteln. Vom Regenwald-Halt aus war es gut anderthalb Stunden Fahrt und so konnte man sich etwas zurücklegen und die Landschaft geniessen.
Nach einer Weile tauchten sie am Horizont auf – die 12 Apostel. Zwar kann man sie nie auf einmal sehen, da sie sich gegenseitig und durch Felsvorsprünge verdeckt werden, aber sie haben einfach etwas ganz besonderes unbeschreibliches an sich. Zuvor konnten wir uns auch noch kurzfristig für einen Helikopter-Flug über den Küstenabschnitt der 12 Apostel entscheiden. Und da ich mir diese Chance nicht entgehen lassen wollte, schlug ich zu. So gingen wir also als erstes zu dem Heli. In Dreiergruppen stiegen wir ein und los ging es...
Der Helikopter-Flug war wesentlich ruhiger als ich ihn in Erinnerung hatte. Aber das ichh das erste und einzige mal Heli geflogen bin, ist ja auch schon mindestens 20 Jahre her.
Über Land flogen wir entlang der 12 Apostel, passierten das Loch Ard Gorge und erreichten am Ende die London Bridge. Dort machten wir eine Kehrwende und flogen über dem Meer wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Die ganzen Eindrücke so schnell zu verarbeiten war wirklich sehr sehr schwer. Man will ja DAS Photo machen und kuckt somit viel der Zeit durch den Sucher, um diesen Eindruck festzuhalten. Zwischenzeitlich kuckt man auch so aus dem Fenster und ist von dieser Aussicht einfach absolut sprachlos. Es war bisher wirklich das beste Erlebnis in Australien.
Als wir wieder Boden unter den Füßen hatten, ging ich noch mal zum Aussichtspunkt und machte ein paar Fotos in der Abendsonne.
Dann fuhren wir mit mit unserer Gruppe zum Loch Ard Gorge, um auch dieses Naturereignis aus der Nähe betrachten zu können. Es ist wirklich sehr beeindruckend wie über die Jahre, das Salzwasser und die Meeresluft diesen Künstenstreifen gestaltet haben.
Abschließend sind wir zur London Bridge gefahren. Unser Guide erklärte uns dann, dass warum diese Insel noch immer den Namen „Brücke“ trägt. 16 Jahre zuvor war es tatsächlich eine Brücke. Doch die Landverbindung stürtze ein und somit blieb nur noch eine „Insel“ über.
Da es nun auch schon dunkel war, machten wir uns so langsam auf den Rückweg. Über Port Campbell fuhren wir durchs Hinterland wieder Richtung Melbourne. In dem Örtchen Colac hielten wir noch mal kurz an, um etwas zu Abend zu Essen, fuhren danach aber direkt ohne weiteren Stop zurück nach Melbourne. Auf dem Rückweg ließ man den Tag dann revue passieren und ich versuchte die Eindrücke zu verarbeiten.
Gegen 21:30 wurde ich abgesetzt. Insgesamt kann ich also sagen, dass sich der Trip zu 110% gelohnt hat und er sowohl vom Informationsgehalt, den Pausen und Fotostops und sowie vom Zeitumfang absolut perfekt durchdacht und umgesetzt war.
Hundemüde und den Kopf voller neuer Eindrücke trat ich auch direkt die Nachtruhe an. Am nächsten Tag, sollte schließlich auch gleich wieder Melbourne erkundet werden.
Um den Bericht hier besser nachvollziehen zu können, sollte man sich am besten die Bilder in der Galerie "Great Ocean Road" ansehen.
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