Ursprünglich kam meine Chefin auf die Idee, mir zu Liebe mit ein paar Arbeitskollegen ins Lone Pine Koala Sanctuary zu fahren, um mir die Koalas ein bißchen näher zu bringen. Letztendlich wurde daraus ein „Team Building Event“ und so fuhren wir gestern Mittag mit dem eigens gecharterten Boot und allen Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Corporate Affairs & Communications in das Freigehege.
Um etwa 12:30 legte unser Boot ab. Anderthalb Stunden fuhren wir den Brisbane-River landeinwärts. Wir hatten ein paar Drinks – ohne dem geht hier nämlich gar nichts – und der Skipper bereitete gleichzeitig ein klassisch australisches BBQ zu.
Neben Fleisch und Würstchen würden unter anderem Garnelen in Knoblauch-Kräuterbutter gegrillt. Seine Frau bereitete unter Deck mit dem Gegrillten ein kleines Buffet zu. Es war unvorstellbar lecker und schmackhaft. Mein Manager zeigte mir dann noch, wie man Riesengarnelen richtig „knackt“ und vom Panzer befreit. Sehr lecker!
Ehe wir uns versahen, legten wir auch schon wieder an. Die Zeit auf dem Boot verging wie im Flug. Wie ein paar Schulkinder stellten wir uns am Eingang an, um unsere Eintrittskarte zu bekommen. In einem der ersten Gehege befanden sich Flughunde. Und eher beiläufig sagte ich „They are so fu**ing lazy bastards“ was zu einem riesigen Gelächter führte. Alle haben herzhaft gelacht – wahrscheinlich weil keiner von mir einen solchen Spruch erwartet hat. Einige sagten, dass er in die Geschichte der Abteilung eingehen wird.
Wir gingen an einigen Gehegen mit Koalas vorbei und bewunderten diese sehr kuscheligen Tiere. Sie sehen wirklich knuffig aus. Nachdem wir alle die Koalas bewundert hatten, konnten wir alle ein Bild mit einem Koala auf dem Arm machen lassen. Das war wirklich ein einmaliges Erlebnis. Sie sind wirklich so kuschelig wie sie aussehen. Was den Kuschelfaktor allerdings ein bisschen schmälert, ist, dass sie nicht sehr angenehm riechen.
In dem Park gab es aber noch andere Tiere, wie Eulen, Schlagen Krokodilen etc. Wir hatten Glück, dass wir pünktlich zur Flugshow kamen. Die Wärter präsentierten einige – immer größer werdende – Adler und Eulen. Das war atemberaubend, denn der letzte Seeadler hatte eine Spannweite von 230cm. Und die Wärter stellen sich mitten in die Menschenmenge, hielten ihren Arm in die Luft und schon kam der Adler im Tiefflug herbeigeeilt. Man kann das schwer in Worte fassen. Diese Tiere sehen nicht nur sehr elegant aus, sondern es ist auch sehr beeindruckend wie lautlos sie durch die Luft gleiten.
Dann drängte leider etwas die Zeit und wir gingen durch den Papageien-Bereich zurück zum Ausgang. Kurz vor dem Ausgang wurde noch eine Python von einer Wärterin ausgeführt. 14 Kilogramm schwer und mehrere Meter lang. Wir konnten noch schnell ein Foto machen und die Schlage streicheln. Viele meinen ja, die Haut einer Schlage sei glitschig. Ich wusste allerdings schon, dass die Haut der Schlagen sich eher wie ganz weiches Leder anfühlt.
Als wir wieder auf dem Boot waren hatte die Frau des Skippers bereits eine typisch australische Nachspeise vorbereitet – Pavlova. Es ist ähnlich eines Baiseés, allerdings aussen knusprig und innen noch luftig schaumig. Insgesamt ist es sehr sehr süß und lecker, aber nicht unbedingt das richtige für mich.
Für den Rückweg war dann noch ein kleines Quiz vorbereitet. Es gab ein A3-Blatt, auf dem nummerierte Bilder von Kindern mit einem Koala oder einem anderen Tier auf dem Arm drauf waren. Dazu bekam man eine Namensliste der Abteilung und musste das passende Bild dem passenden Namen zusortieren. Da aber nicht jeder ein Bild eingereicht hatte, mussten wir die fehlenden Bilder durch Fakes ersetzen. Dank Google haben wir aber ein paar wirklich sehr gute Bilder gefunden, die das Quiz sicherlich nicht einfacher machten. Nachdem die Gewinner gekürt waren, gab es auch noch eine kleine Überraschung für mich. Ich bekam von unserer Chefin Hilarie im Namen der ganzen Abteilung ein Koala-Kuscheltier geschenkt, um diesen Tag gut in Erinnerung zu behalten. Dazu sagte sie noch ein paar nette Wort. Ich habe das Gefühl mich mittlerweile wirklich sehr gut ins Team integriert zu haben und viele sinnierten schon über meinen Abschied und meine traditionelle Abschiedsparty. Mal abwarten was mich da noch so erwartet.
Dann kam aber das absolute Highlight. Die Managerin „Interne Kommunikation“ bat mich, doch ein paar Worte des Dankes über das Bordmikro an Lynda – die persönliche Assistentin von Hilarie - zu richten. Sie hatte diesen wundervollen Tag organisiert. Mhhhh, das klang arg nach Stehgreifrede. Ich hatte nicht wirklich viel Zeit darüber nachzudenken, was ich sage, geswcheigedenn, wie es wohl richtig in Englisch heisst. Aber ich habe mich tapfer geschlagen.
Danach genossen wir die untergehende Sonne auf dem Boot, ehe wir um etwa 16:30 wieder in Southbank vor Anker gingen. Geschlossen gingen wir dann noch zurück ins Büro, wo wir alle aber nur schnell noch mal die eMails checkten.
Und wie es Freitags nach Feierabend dann so üblich ist, trafen wir uns noch auf Level 5, um bei ein paar kostenfreien Getränken das Wochenende einzuleiten.
Insgesamt ein rundum sehr schöner Ausflug, der sicherlich zum Team Building beigetragen hat.
Cheers,
Sven
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